Mühlen an der Schwentinemündung

Mühlen an der Schwentinemündung


Modellbau im Kunstunterricht

Die Anfänge des Mühlenstandortes an der Schwentinemündung im Ortsteil Neumühlen gehen bis in das 14. Jahrhundert zurück. Übrig geblieben sind das Restaurant „Alte Mühle“ im ehemaligen Kesselhaus der Baltischen Mühle, das nicht den Bomben des Weltkriegs zum Opfer gefallen ist. Außerdem gibt es noch die in ein Wohnhaus umgewandelte „Königliche Kornwassermühle“, die im Krieg durch Bomben ebenfalls stark beschädigt wurde, aber auf den Grundmauern wieder aufgebaut werden konnte, und das Grundstück der ehemaligen Holsatiamühle, die aufgrund ihrer Baufälligkeit 2008 abgerissen werden musste. Seitdem wird dieses Grundstück nicht genutzt. Schülerinnen und Schüler des jetzigen 10. Jahrgangs haben im vergangenen Schuljahr im Kunstunterricht über Nutzungsmöglichkeiten dieses wertvollen Grundstücks nachgedacht und Modelle gebaut. Vorausgegangen war ein Besuch der Ausstellung „Kiel festhalten“ zu Ehren der Kieler Künstlerin Gretel Riemann, die 2024 hundert Jahre alt geworden wäre, im Stadtmuseum Warleberger Hof im Frühjahr. Die Schülerinnen und Schüler lernten anhand von Riemanns Bildern, in denen die Malerin sehr genau Gebäude festhielt, die später abgerissen wurden, wie sehr sich das Kieler Stadtbild über die Jahrzehnte verändert hat.

Die Ausstellung der Modelle ist in der Buchhandlung Fördeseiten hier in Wellingdorf von einigen Schülerinnen und Schülern der 10b im Schaufenster arrangiert worden und wird dort noch über die Herbstferien gezeigt.

Wiebke Kohlscheen

Die Erfahrung: Wie man als Architekt arbeitet

Ich glaube, der Beruf Architekt zählt in unserer Zeit zu den beliebtesten Berufen. Viele von uns haben es sich in den Kopf gesetzt, diesen Beruf zu ergreifen, um später einmal an etwas mitgearbeitet zu haben, welches dann für alle Menschen sichtbar ist und für längere Zeit für die Nachwelt erhalten bleibt.

Damit man sich aber auch die Komplexität und die Arbeitsweisen vor Augen führt, hat die Kunst-Lehrkraft Frau Kohlscheen mit den Klassen 10a/b das Projekt: „Holsatia-Mühle“ in Angriff genommen. Hierbei handelt es sich um die unbebauten Flächen nahe der Schwentine-Mündung, auf der früher die Holsatia-Mühle zum Kornmahlen des Getreides von den Bauernhöfen der Umgebung stand. Nach dem Abriss stand das Grundstück leer, damit war es eine ideale Übungsfläche für uns. Bevor die Planung und Bauphase der Modelle starten konnte, machten wir eine ausführliche Besichtigung, die wir zum Fotografieren des Grundstücks nutzten. Aber für die 10b kam auch das Sonnenbaden nicht zu kurz. Am Ende sollten wir zusammen ein Informationsblatt über das Grundstück erstellen. Trotzdem war es ein kleiner Ausflug mit einer Auszeit von der Schule.

Nach der Gestaltung wie der Recherche für die Informationsblätter ging es mit dem Zeichnen des Grund- und Aufrisses los. Dafür schloss man sich in Gruppen zusammen, damit dies nicht zu anstrengend sein würde. Es entstanden die ersten Träume – von Dönerbude über Traumvilla bis hin zur Fabrik. Somit war alles dabei.

Wenn man damit fertig war, suchte man sich Material aus, welches sich zum Bauen des Modells gut eignete und welches Frau Kohlscheen stellte. Man konnte aber auch eigenes Material und Werkzeug mitbringen. Die Arbeit an den Modellen dauerte etwas länger als zwei Monate. Da aber bald die Sommerferien anbrachen, waren einige in Zeitnot und konnten ihr Projekt nicht fertigstellen. Trotzdem hatten wir viel Spaß.

Nach der langen Pause war das Projekt „Holsatia-Mühle“ fast in Vergessenheit geraten und schlummerte in den Gedanken weiter, bis Frau Kohlscheen erzählte, dass die Buchhandlung „Fördeseiten“ gerne die fertigen Modelle im Schaufenster ausstellen würde. Dies machten wir dann in der dritten Woche nach den Sommerferien. Kurz vorher hatten wir eine Woche ein Praktikum, welches ich glücklicherweise in diesem Buchladen machte und somit bestens über den Aufbau von Buchaufstellern, Schnüren und Scheren Bescheid wusste.

Wenn man sich am Ende den ganzen Weg einmal anschaut, kann man als Schüler stolz darauf sein, bei so einem besonderen Projekt dabei gewesen zu sein.

Die Modelle sind in der Buchhandlung „Fördeseiten“ im Schaufensterbereich ausgestellt, sodass sie von jedem, der von der Schule nach Hause fährt, angeschaut werden können. Es stehen noch einzelne Zitate von Schülerinnen und Schülern dabei, aus denen deutlich wird, wie sie auf die Idee für ihr Modell gekommen sind.

Leon, Klasse 10b