Besuch der KZ-Gedenkstätte Neuengamme

Besuch der KZ-Gedenkstätte Neuengamme


Am 28. November haben die 10. Klassen die KZ-Gedenkstätte in Neuengamme besucht. Wir sind um ca. 7.30 Uhr auf dem Lidl-Parkplatz losgefahren und waren um ca. 15 Uhr wieder in Wellingdorf.

In der Gedenkstätte haben wir eine 3-stündige Führung mit einer 15 Minuten-Pause bekommen. Uns wurde unter anderem von den Lebensbedingungen der Häftlinge erzählt und wir haben uns eine Ausstellung dazu angesehen, in der man zum Beispiel die typische Kleidung eines Häftlings oder Schmuckstücke und andere persönliche Gegenstände sehen konnte. Außerdem konnte man sich die Biografien von ein paar Häftlingen durchlesen.

Was mich aber am meisten beschäftigt hat, war, dass das KZ zwar eigentlich nur für Männer war, aber trotzdem 12 Frauen in diesem KZ waren, die zwangsprostituiert wurden. Diese Frauen mussten in Lager-Bordellen täglich bis zu 15 Männer empfangen und hatten keine Chance, sich zu wehren oder zu verteidigen, ohne um ihr Leben zu fürchten.

Allgemein waren die Bedingungen die schlimmsten für die Häftlinge. Sie mussten bei Eiseskälte den ganzen Tag arbeiten und jeden Tag abends auf dem sogenannten Appellplatz erscheinen, wo alle durchgezählt wurden, um sicherzugehen, dass alle Häftlinge anwesend waren und nicht geflüchtet sind. Außerdem wurde dieses „Ritual“ als Weg genutzt, die Menschen zu demütigen oder bei diesen Versammlungen eine Hinrichtung abzuhalten oder Häftlinge zu verprügeln, die in den Augen der SS (Schutzstaffel) gegen eine der Regeln verstoßen haben.

Schockierend war außerdem, dass die Verstorbenen einfach in einem Krematorium verbrannt wurden und die Asche in nicht mehr betriebsfähige Lehmgruben gekippt wurde oder an Landwirte zum Düngen gegeben wurde.

Der Besuch war meiner Meinung nach sehr lehrreich, aber auch sehr belastend. Das Gefühl, auf einem Platz zu stehen, der genutzt wurde, um Menschen zu demütigen oder auf dem Menschen genau da, wo man gerade steht, einfach umgekippt und gestorben sein können, war einfach nicht in Worte zu fassen.

Alexa Reszies, Klasse 10b