Exkursion zum OPENSEA auf Helgoland

Exkursion zum OPENSEA Schülerlabor auf Helgoland vom 22.05 bis 26.05.2023

Für das Biologieprofil der UIa und die begleitenden Lehrkräfte Frau Temming und Frau Struß ging es am 22.05. schon sehr früh los, damit wir auch pünktlich um 9 Uhr am Halunderjet in Hamburg ankommen. Mit dem ziemlich neuen Katamaran ging es mit mehr als 30 kn (=55 km/h) über die Nordsee nach Helgoland.

Auf Helgoland begrüßte uns erst einmal der Regen und es ging zu Fuß in Richtung der Jugendherberge. „Die Insel ist ja noch kleiner als auf den Bildern“, das war die erste Feststellung, die vermehrt aufkam. Nach einem kurzen Fußmarsch erreichten alle die Jugendherberge, in der wir glücklicherweise im Familientrakt einquartiert waren, getrennt von den anderen kleinen Kindern. Schnell die Sachen aufs Zimmer gebracht und nach kurzer Verschnaufpause ging es weiter in das OPENSEA Schülerlabor des Alfred-Wegner-Instituts.

Am Montag wurden wir sowohl in das Labor als auch in die Methodik zur Felswattuntersuchung eingeführt.   Der Edeka im Oberland war zunächst unsere „Rettung“, da es bis zum Abendessen noch viel zu lange dauert, in den nächsten Tage wurden wir hier noch „Stammkunden“.

Am Dienstag war es so weit; es ging endlich ins Felswatt. Leider ist das natürliche Felswatt nicht mehr betretbar, aber durch den Schutt auf der Südseite der Insel ist dort ein nahezu identisches künstliches Felswatt entstanden. Wir haben uns in drei Gruppen eingeteilt, eine Gruppe, die ein Höhenprofil des Felswatts erstellt, eine Gruppe für die Abiotik und eine Gruppe für die Algen. Nachdem jede Gruppe ihre Aufgaben erledigt hatte, suchten wir alle noch nach Besonderheiten: Darunter waren vor allem Algen, aber auch eine Standkrabbe und sogar eine See-Anemone. Die gesammelten Informationen wurden digital ausgewertet, damit sie später für unsere Abschlusspräsentationen genutzt werden konnten.

Jetzt mussten wir uns aber sputen, denn um 16.30 Uhr begann schon die Bunkerführung. Helgoland hat aufgrund seiner Lage immer wieder militärische Bedeutung gehabt. So wurde im Zweiten Weltkrieg ein 14 km langes Bunkersystem auf Helgoland errichtet. Das Besondere dabei ist, dass die Insel nur 600 m breit und 1700 m lang ist. Zudem wurde immer wieder betont, dass das Bunkersystem eins der modernsten zu seiner Zeit gewesen sei. Nach dem Krieg hat England alle verbleibende Munition auf die Insel gebracht und versucht, diese zu sprengen, doch glücklicherweise ohne Erfolg. Heute ist leider nicht mehr sehr viel von der unterirdischen Bunkeranlage vorhanden. Wir konnten nur noch den sogenannten „Schulbunker“ betreten. Er heißt Schulbunker, da er direkt unter einer Schule lag. Man konnte nur erahnen, wie schlimm es während der Kriegszeit gewesen sein musste. Der Inselbewohner hatte nur einen einfachen Sitzplatz auf einer schmalen Holzbank in einem schlanken Gang, sodass die Knie dicht an dicht standen. Nach der sehr spannenden Bunkerführung ging es mit ein wenig Verspätung zum langersehnten Abendessen.

Mittwoch durften wir ein wenig länger ausschlafen, denn es ging zur Düne. Ein Guide führte uns durch das Naturschutzgebiet von Helgoland. Dort konnten wir die zahlreichen Kegelrobben und Vogelarten beobachten. Besonders wurden wir vor den tückischen Möwen gewarnt, sie seien für uns die gefährlichsten Tiere mit einer Spannweite von mehr als eineinhalb Metern. Uns hat dabei der zentral liegende Flugplatz im Naturschutzgebiet verwundert. Es ist nicht schön anzusehen, wie die brütenden Vögel im halbstündigen Takt durch sehr laute Motorgeräusche hochgescheucht werden. Der Naturschutzaspekt hat sich uns hier nicht so wirklich erschlossen.

Am Nachmittag entnahmen wir Plankton am Osthafen. Mit Schwimmwesten ausgerüstet gingen wir auf den ziemlich wackeligen Schwimmsteg und zogen ein großes Spezialnetz für Plankton durch das Meer. Das Plankton, also alles Umhertreibende, was es nicht schafft, sich gegen die Strömung anzubewegen, untersuchten wir im Labor unter dem Mikroskop. Auch diese Ergebnisse hielten wir fest, um sie später in unsere Präsentationen einzuarbeiten.

Donnerstagvormittag ging es zuerst wieder ins Schülerlabor. Wir stellten unsere Präsentationen fertig und bereiteten uns auf das OSPAR-Müll-Monitoring vor. Am Nachmittag trafen wir uns direkt am Nordstrand hinter der Jugendherberge, auch Gummibärchenstrand genannt, um hier nach der OSPAR-Methode den Strand nach Müll abzusuchen. Der Strand wird nicht grundlos so genannt, denn früher wurde nördlich des Strandes Schutt und Glasmüll im Meer entsorgt, welcher nun wieder angespült wird. Dabei sehen die farbigen rundgeschliffenen Glasscherben aus wie Gummibärchen.

Zurück zur OSPAR-Methode: Beim OSPAR-Monitoring wird ein 100 m langes Transekt betrachtet. Der Strand wird dabei noch einmal in drei Bereiche unterteilt: Spülsaum, Mittelbereich und Düne. Der Müll wurde in diesen Bereichen separat gesammelt und ausgewertet. Es war viel Plastik und Metall dabei. Der Metallschrott stammt dabei wahrscheinlich aus der Kriegszeit.

Donnerstagabend war erst einmal Packen angesagt, denn am Freitagmorgen sollte es schon wieder früh losgehen. Nachdem wir unsere Zimmer geräumt hatten, gingen wir zum Schülerlabor im Oberland. Dort hielten wir unsere Abschlusspräsentationen und gaben abschließend noch ein Feedback. Um halb vier legte die Fähre ab, so dass wir gegen halb elf wieder in Kiel waren

Uns allen hat die Helgolandfahrt sehr gefallen und wir haben viel gelernt.